Skip to main content

Autor: Bennie Lindberg

27 Jahre Ad Extremum

Happy Birthday!

Gestern vor exakt 27 Jahren legte ich den Grundstein für meine Coaching-Firma Ad Extremum. Eine Zeitspanne von 27 Jahren, erfüllt von Leidenschaft, Engagement und triumphalem Erfolg als Triathlon-Trainer, liegt hinter mir! Diese Reise war für mich mehr als bloßer Beruf – sie gestaltete sich als Lebensreise, geprägt von meiner grenzenlosen Begeisterung für den Sport, insbesondere den faszinierenden Triathlonsport.

Meine Laufbahn als Triathlon-Trainer begann schon früh mit dem klaren Ziel, Athleten nicht nur die effektiven Techniken des Schwimmens, Radfahrens und Laufens zu vermitteln, sondern auch, wie man Ausdauer, Kraft, Disziplin und mentale Stärke entwickelt.

Mit den Jahren vertiefte sich meine Leidenschaft, und ich hatte das Privileg, meine Erlebnisse und Einsichten sowohl in inspirierenden Vorträgen als auch in vier mit persönlichen Geschichten durchwobenen Büchern zu teilen.

Triathlon bedeutet für mich mehr als nur ein Rennen – es ist eine Lebensweise, und diese Philosophie spiegelt sich in meiner facettenreichen Karriere wider. Als Neoprenhersteller trug ich dazu bei, innovative Ausrüstung zu entwickeln, die Athleten zu Höchstleistungen verhalf. Das Coaching, unabhängig davon, ob es sich um Profis oder Anfänger, Vereine oder Unternehmen handelt, ist und bleibt mein wichtigstes Betätigungsfeld. Die Organisation von Sportevents, sogar für ganze Regionen, markierte einen weiteren Meilenstein. Dies nicht nur für Spitzensportler, sondern für ganz normale Menschen – um ein kleines Stück fitter zu werden und, plump ausgedrückt, um mehr Freude am Leben zu haben.

Die Organisation von Trainingslagern stellt und stellte eine der erfüllendsten Aufgaben dar. In meiner Funktion als Sportlicher Leiter hatte ich die Gelegenheit, Athleten nicht nur auf physischer, sondern auch auf mentaler Ebene zu coachen. Die intensiven Herausforderungen im Trainingslager erwiesen sich oft als Schlüssel zum Erfolg auf den Wettkampfstrecken.

Dieses Jubiläum ist weit mehr als ein bloßer Rückblick – es ist eine Gelegenheit, Dankbarkeit auszudrücken. Dankbar für die Unterstützung der Athleten, Partner und Freunde, die diese beeindruckende Reise möglich gemacht haben. Die vergangenen 27 Jahre waren reich an Erfahrungen, Erlebnissen und vor allem an der Freude am Triathlon. Doch diese Reise ist bei Weitem noch nicht beendet. Mit neuen Projekten, frischen Ideen und einem fortwährenden Streben nach Exzellenz blicke ich zuversichtlich in die Zukunft, stets nach dem Motto: Nur wer die Geschichte versteht, kann ein Bild von der Zukunft formen.

Dank euch, liebe Athleten, für 27 Jahre Triathlon-Leidenschaft! Möge die nächste Etappe unserer Reise genauso aufregend und erfolgreich sein wie die bisherige.

Turboschraube oder Bremse?

Unsere Kopf – Turboschraube oder Bremse?

Als Trainer in Ausdauersportarten, speziell im Triathlon, Schwimmen, Laufen und Radfahren, betone ich immer wieder die Bedeutung der mentalen Konditionierung. Oft wird übersehen, dass dies meist UNBEWUSST geschieht! Viele bezeichnen es als Mentaltraining, das sicherlich einen Beitrag leisten kann. Dennoch kann Mentaltraining letztendlich nur wenig beeinflussen – ein Aspekt, den ich heute jedoch nicht vertiefen möchte.

Im Training stählen wir Herz, Lungen, Kreislaufsystem – alles wird größer und stärker. Muskeln, Sehnen und Knochen passen sich an, werden leistungsfähiger. Dies ist alles messbar und benötigt Zeit (Jahre statt Tagen, Wochen oder Monaten).

Während wir unseren Körper trainieren, konditionieren wir auch unseren Geist. Wenn unser Körper stärker wird, gibt unser Hirn oder Unterbewusstsein (dessen genaue Funktionsweise selbst Wissenschaftler nicht vollständig verstehen) Leistung, Watt, Power – wie auch immer wir es nennen mögen – frei.

Man kann es mit einem modernen Automotor vergleichen. Audi begrenzt die Leistung des A1 mit einem Chip, um den Motor zu schützen. Je größer der Motor ist, desto mehr Power kann Audi freigeben. Audi möchte sicherstellen, dass die Autos halten – und genauso ist es mit unserem Körper.

Wir bauen unseren Körper langsam von Jahr zu Jahr auf, und unser “Kopf” schaltet langsam mehr Leistung frei. Für mehrere Jahre folgt dieses Prinzip einem einfachen Aufwärtstrend. Wir werden schneller und schneller, bis es aufhört, schneller zu werden. WARUM?

Hier wird es im Sport-Coaching spannend. Warum geht es nicht weiter? Das ist die Frage, der wir uns stellen müssen. Unser Kopf wirft immer die Bremse rein, wenn die Gefahr besteht, dass wir uns selbst schaden könnten. Das ist gesund und soll es auch sein. Allerdings gibt es hier große individuelle Unterschiede. Bei einigen bremst der Kopf früher, bei anderen später.

Alle haben irgendwann ein Problem, wenn das Training zu viel wird. Alle haben auch irgendwann ein Problem, wenn das Training zu intensiv wird. Es gilt, eine Balance zu finden.

Im Herbst, Winter und Frühjahr bauen wir immer an unserem “Motor” – eine sanfte, sichere Art, schneller zu werden! 8-12 Jahre lang steigern! Immer ein bisschen mehr, ein bisschen schneller, lautet die Devise. Doch jedes Jahr geht es auch um “Chiptuning”! Das ist grundsätzlich hart, macht dich schnell besser, aber dein Kopf kann auch schnell die Bremse einlegen, wenn du zu früh zu intensiv oder viel trainierst.

Dieses “Chiptuning” erfordert, wenn wir es richtig machen, viel von unserem Körper. Wir befinden uns in einem Ausnahmezustand! Normalerweise nennen wir es Wettkampfsaison! Um uns von diesem Chiptuning zu erholen, benötigen wir nach der Wettkampfsaison eine Ruhephase, und dann beginnen wir erneut, den Motor weiter aufzubauen.

Was möchte ich jetzt sagen? In dieser Jahreszeit ist es wichtig, cool zu bleiben und Vertrauen in das eigene Training zu haben! Ein paar Wochen Training wegen Krankheit oder Verletzung zu verpassen, macht später im Sommer keinen Unterschied. Der “Motor” baut sich sehr langsam ab, daher kannst du etwa 6 Wochen deine Form halten, auch wenn du nur 30% der Umfänge trainierst wie früher, vorausgesetzt die Intensität bleibt gleich.

Dies ist auch der Grund, warum ehemalige Topathleten nur ein paar Monate Training und einige Jahre nach Karriereende einige gute Einheiten benötigen, um wieder 90% ihrer früheren Leistung abrufen zu können.

Du solltest auch entspannt bleiben, wenn es um Intensitäten geht. Wenn du jetzt ins Trainingslager gehst und dich von der Gruppe mitreißen lässt, wirst du schnell leistungsfähiger – quasi ein Chip-Tuning. Dein Kopf setzt Potenzial frei, aber es geht nicht endlos weiter. Viele Anfänger können am Ende von 2 Wochen Trainingslager deutlich schneller Radfahren als am Anfang. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Form nach 2 Wochen deutlich besser geworden ist – nur ein kleines Chip-Tuning hat stattgefunden, und damit sollte man vorsichtig umgehen.

UND vor allem: Wenn du viele Jahre Sport getrieben hast, ist dein Motor bereits ausgebaut. Pflege ihn also gut, gönn ihm viel Ruhe und vertraue darauf, dass nur einige gut platzierte Trainingseinheiten – sowohl lange als auch schnelle, aber nie zu viele – extrem viel bringen werden.

Sponsoring

Strategien und Tipps – Sponsoring in Triathlon

Kürzlich habe ich meine alte Sponsoring-Mappe aus dem Jahr 1992 gefunden und war erneut beeindruckt von der Professionalität, mit der ich schon damals agiert habe. Sicherlich hat mein Marketingstudium geholfen, doch damals gab es noch keinen speziellen Studiengang für Sport-Sponsoring oder Sport-Marketing. Trotz der Veränderungen in der Welt des Sponsorings sind einige Grundprinzipien immer noch relevant. In diesem Artikel teile ich einige meiner Erfahrungen und Erkenntnisse.

Bevor wir uns auf die Suche nach einem Sponsor oder Mäzen/Gönner begeben, sollten wir uns im Klaren darüber sein, welche Art von Unterstützung wir benötigen. Ein Gönner möchte etwas Gutes tun und dir helfen, deine Ziele und Träume zu erreichen. Ein Sponsor hingegen sucht eine erfolgreiche Zusammenarbeit, bei der er einen bestimmten Wert (z. B. “x”) investiert und mindestens den gleichen Wert zurückbekommen möchte (d. h. “Sponsoringwert > x”).

Es gibt auch Situationen, in denen Athleten für Unternehmen arbeiten und ein Gehalt erhalten, aber gleichzeitig Freiräume haben, um ihre sportlichen Ziele zu verfolgen. Ein bekanntes Beispiel sind die Bundeswehr-Athleten.

Es ist äußerst ungewöhnlich, dass Sponsoren Athleten aktiv ansprechen oder auswählen. In den meisten Fällen musst du selbst die Initiative ergreifen. Wenn du nicht in der Lage bist, diese Arbeit selbst zu erledigen, solltest du jemanden finden, der dir dabei hilft. Das Festlegen deines eigenen Marktwerts kann schwierig sein, da man dazu neigt, sich selbst zu überschätzen oder zu unterschätzen.

Die Einschätzung deines eigenen Marktwerts erfordert Kreativität und kann komplex sein. Erfolge bringen Aufmerksamkeit, und heutzutage kannst du auch geschickt über soziale Medien selbst für Publizität sorgen. Diese Faktoren sind leicht messbar, darunter Presseberichte, TV-Präsenz, Likes, Follower, Blogbeiträge und Suchbegriffe.

Publizität kann nicht nur nach außen gerichtet sein, sondern auch intern in einem Unternehmen genutzt werden. Zeige, wie deine sportlichen Erfolge und dein Engagement zur positiven Unternehmenskultur beitragen können.

Triathlon ist mit positiven Attributen wie Willensstärke, Kraft, Ausdauer und einer gesunden Lebensweise verbunden, was praktisch zu jedem Unternehmen passt. Nutze deine persönliche Geschichte, Erfahrungen und beruflichen Fähigkeiten, um einen einzigartigen Marktwert aufzubauen. Kreativität und Ideenreichtum sind gefragt.

Als Sportler musst du Ideen haben, wie eine Firma von deiner Partnerschaft profitieren kann. Das bloße Platzieren eines Logos auf deinem Wettkampfanzug ist heutzutage selten ausreichend. Oft kennen Marketingmanager den Sport nicht ausreichend, um zu verstehen, wie ein Triathlet effektiv für das Unternehmen genutzt werden kann.

Wenn du dich nicht mit anderen messen möchtest, kannst du auch dein eigenes verrücktes Herausforderungsprojekt starten. Ob du rückwärts durch Europa läufst oder mit dem Einrad durch Asien fährst, mit der richtigen Vermarktung kann dies genug Einnahmen generieren, um es als Beruf zu betrachten.

Der Sportler sollte sich nicht nur auf den Sponsoringvertrag verlassen, um Publizität zu generieren. Dies kann durch erfolgreiche Wettkampfteilnahmen, Social Media-Aktivitäten oder z.B. durch das Halten von Vorträgen und Vorlesungen erreicht werden. Das Wichtigste ist, dass ein Mehrwert für den Sponsor entsteht.

Schließlich ist es von großer Bedeutung, Dankbarkeit zu zeigen, sobald eine Sponsoring- oder Gönnerschaft entstanden ist.

Wertschätzung ist oft das wichtigste, was du als Sportler zurückgeben kannst.

Triathlonsaison 2024

Die Triathlonsaison 2024 kann kommen!

Mit Leidenschaft, Erfahrung und fundiertem Wissen trainiere ich Athleten in allen Leistungskategorien, vom Anfänger bis zum Profi. Der schnellste Fortschritt erfolgt in der Regel, wenn du von Anfang an beginnst. In dieser Phase reicht oft schon einfaches Training aus. Natürlich ist es wichtig, die Grundlagen des Trainings zu beherrschen und unnötige Fehler zu vermeiden.

Für den Einstieg empfehle ich meinen Online-Triathlon-Einsteigerkurs. Hier erlernst du die korrekte Kraultechnik, erhältst Ratschläge zur anfänglichen Ausrüstung, und wir widmen uns Lauf- und Radfahrtechniken. Außerdem erfährst du, wie du gesund und verletzungsfrei deinen ersten Triathlon bewältigen kannst.

TRIATHLON EINSTEIGER KURS

Wenn du darüber hinaus im Triathlon vorankommen möchtest und nicht nur Trainingspläne benötigst, sondern auch persönliches Coaching, stehe ich gerne zur Verfügung. Sowohl Anfänger als auch Einsteiger haben die Möglichkeit, von meinem Coaching in den Trainingslagern mit Hannes Hawaii Tours zu profitieren.

Das erste Trainingslager für Kraulanfänger findet bereits im Dezember in Playitas auf Fuerteventura statt. Nach deiner Anmeldung erhältst du vorab Zugang zu den Kowawa-Kraulkursen.

EINSTEIGER SCHWIMMCAMP

Im April bin ich erneut mit Hannes Hawaii Tours auf Fuerteventura und biete Training in fünf verschiedenen Leistungsklassen an, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, aber immer mit viel Spaß, um dich bestmöglich auf die kommende Triathlonsaison vorzubereiten.

TRIATHLON CAMP

Die Triathlon-Campsaison 2024 wird auf dem wunderschönen Mallorca mit dem Einsteiger-Triathloncamp im Font de sa Cala abgeschlossen. In dieser Woche lernst du das, was du normalerweise erst in 2-3 Jahren erreicht hättest.

TRIATHLON EINSTEIGER CAMP

Traditionell beginnt das Training für die Sommersaison 2024 immer im November! Also, nichts wie ran – die Triathlonsaison 2024 kann kommen!

COACHING ANGEBOT

Schmerzen sind nur Schmerzen

Ein Gedanke, der mich über die Jahre begleitet hat

Während meiner jetzigen Zeit als Triathlon Trainer habe ich mich natürlich noch weiter intensiv mit den Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen auseinandergesetzt. In meiner aktuellen Rolle habe ich zahlreiche Athleten auf ihrem Weg begleitet, und meine Leidenschaft für den Sport hat mich immer angetrieben.

Mit der Zeit habe ich beobachtet, wie aus Athleten wahre Triathleten wurden. Sie lebten den Triathlon-Lifestyle, liebten die Bewegung und fanden ihre Erfüllung darin. Der Triathlonsport wurde zu einem wesentlichen Bestandteil ihres Lebens und ihrer Identität.

Als Triathlon Trainer bin ich stolz darauf, den Fokus meiner Athleten auf Ergebnisse und ständige Verbesserung zu fördern. Im Training und Wettkampf arbeite ich mit ihnen daran, das Beste aus sich herauszuholen.

Während wir alle älter werden, bleibt die Seele für immer jung. Triathlon ist eine Sportart, die in jedem Alter ausgeübt werden kann. Es ist nie zu spät, ein Triathlet zu werden. Die Distanzen können angepasst, das Tempo verlangsamt und einzelne Disziplinen ausgelassen werden – dennoch bleibt die Triathletenmentalität erhalten.

Als Triathlon Trainer habe ich das Privileg, Athleten in ihrer Entwicklung zu begleiten. Ich habe gelernt, wie das Gehirn im Kontext des Triathlontrainings und -wettkampfs Schmerz und Unbequemlichkeit interpretiert. Ein Satz, den ich schätze, fasst dies zusammen: “Schmerzen sind nur Schmerzen. Erst wenn du gegen die Schmerzen ankämpfst, beginnt das Leiden.”

Diese Erkenntnis überträgt sich auch auf andere Lebensbereiche. Die Herausforderungen im Alltag können genauso intensiv sein wie körperliche Anstrengungen. Als Triathlon Trainer lehre ich, wie viel Stärke in diesem Gedanken steckt und wie er auf vielfältige Weisen angewendet werden kann.

Triathlon Zielsetzung

Zielsetzung aus Sicht eines Triathlon-Trainers

Es gibt kaum etwas, was uns mehr motivieren kann als ein festes Ziel. Gerade jetzt im Herbst ist es wichtig oder zumindest ratsam, ein Ziel für 2024 festzulegen. Natürlich ist es auch völlig legitim, ohne ein Ziel zu trainieren und einfach die Bewegung und den Lebensstil zu genießen, um dann impulsiv zu trainieren. Das ist jedoch ein anderes Thema.

Über Ziele wird viel diskutiert, und kaum jemand, der schon einmal an einem Business-Seminar teilgenommen hat, kennt nicht die SMART-Definition. Ein Ziel sollte spezifisch, messbar, akzeptiert, relevant und zeitgebunden sein (das letzte  “T” kommt aus das englische Time-bound).

Grundsätzlich ist das ein sehr nützliches Konzept, aber im Triathlon ist es oft schwer umzusetzen. Bevor ich fortfahre, sollte erwähnt werden, dass es unterschiedliche Arten von Zielen für uns Triathleten gibt. Eines ist leistungsbezogen, das andere erfolgsbezogen. Leistungsziele können wir kontrollieren, hier entscheiden wir, was wir tun. Erfolgsziele sind das Ergebnis unserer Leistung. Hier beeinflussen auch andere Faktoren das Ergebnis, wie zum Beispiel andere Athleten, das Wetter oder die Streckentopografie.

Leistungsziele sind relativ leicht festzulegen. Ein Beispiel könnte sein, “Immer mein Bestes in einem Wettkampf zu geben”. Das ist natürlich zu allgemein (siehe SMART), aber für den Marathonlauf im Triathlon könnte das bedeuten, dass ich mich in den ersten 15 Kilometern zurückhalte. Das Gefühl sollte ein bestimmtes sein, das Tempo sollte innerhalb eines bestimmten Limits liegen, und der Puls sollte ebenfalls innerhalb eines Limits sein. Für die meisten Athleten bedeutet “ihr Bestes zu geben” in diesem Abschnitt Zurückhaltung. Wenn ich hier zu viel Gas gebe, kann ich später nicht richtig durchhalten und weitermachen. Danach könnten 10-15 Kilometer kommen, die sich anstrengend anfühlen dürfen. Wahrscheinlich sollten Puls und Tempo noch innerhalb der gleichen Limits liegen. Die letzten 10 Kilometer sind dann “volle Power” von der Gefühlsperspektive, und hier sollten idealerweise Tempo und Puls immer noch mehr oder weniger gleich sein.

Hier wird sozusagen der Zins eingeholt, den du in den ersten 15 Kilometern gezahlt hast. An der Ziellinie verbrennst du dann deine letzten verfügbaren Kalorien. So die Theorie.

Das war ein kleines Beispiel, wie ein einzelnes Leistungsziel aussehen kann. Natürlich wird auch das Schwimmen und Radfahren geplant, was noch komplizierter sein kann, da das Renngeschehen hier mehr Einfluss hat.

Aber nicht nur für die Wettkämpfe brauchst du Leistungsziele, sondern auch für das tägliche Training sind Leistungsziele von unschätzbarem Wert. Wenn “hart” gefordert wird, sollte das Training auch “hart” sein, sonst lernst du nichts anderes als “nachzugeben”, wenn es schwer wird. Lockeren Einheiten sollten natürlich auch locker sein, selbst wenn es verlockend ist, bei Steigungen beim Radfahren zu zeigen, wie gut du gerade in Form bist.

Erfolgsziele sind noch schwerer zu definieren! Natürlich möchten fast alle jungen Kader-Triathleten Olympiasieger oder Ironman-Gewinner werden, und das ist auch gut so. Erfolgsziele sind unsere Motivation, an die wir glauben und von denen wir träumen sollen.

Erfolgsziele sollten am besten nur etwas höher gesteckt sein als das, was wir realistisch erreichen können, und das ist das Schwierige daran. Wie viel Entwicklungspotenzial steckt noch in dir? Hier können wir Testergebnisse und metabolische Profile studieren und vergleichen, Trainingsjahre berechnen und den Trainingsinhalt berücksichtigen. Trotzdem ist es schwierig, Prognosen über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr zu treffen. Trotzdem sollte idealerweise ein noch längerfristiges Erfolgsziel erst nach 3 oder 5 Jahren in Betracht gezogen werden, schließlich entwickelt sich die Ausdauer langsam, aber stetig.

Als Triathlon-Trainer finde ich es sehr spannend, diese Diskussion mit den Athleten zu führen, und sie ist nie gleich. Fast immer sind beide Ziele mit Bedingungen verknüpft (zeitlich, finanziell, gesundheitlich, familiär), und um diesen Knoten zu lösen, ist ein guter Trainer fast unersetzlich.

Ein guter Trainer hat jedoch auch eine Schwäche. Er sollte immer daran glauben, dass der Athlet ein bisschen besser ist, als er tatsächlich ist, ohne ihn zu überfordern, und das kann sehr schwierig sein. Das ist auch ein Grund, warum Top-Athleten oft verletzt sind, da diese Grenze fast unmöglich im Voraus zu definieren ist. Aber jeder muss nicht unbedingt nach 100% streben. Wenn der Trainer und/oder der Athlet wissen, dass auch knapp darunter ausreicht, sollte es kein Problem sein!